[JN] Es ist ja nun hinreichend bekannt, dass der Ausbau der Mobilfunknetze deutlich langsamer vorangeht als die Politik und die Netzbetreiber uns das so oft vollmundig versprochen hat. Gerade in den Dörfern erscheint auf den Anzeigen der Handys häufig „Kein Netz“ oder der mobile Internetzugang für Smartphone und Laptop ist so langsam, das ein müheloses Surfen und kommunizieren unmöglich scheint. Aber auch in den Städten sind die Netze häufig überlastet oder zwischen den Häuserschluchten manchmal schlecht erreichbar. Ein paar nette Menschen haben vor einigen Jahren angefangen, ihren festen Internetzugang zuhause zu teilen. Wie das geht? Ganz einfach – es wurde ein öffentliches WLAN-Funknetz eingerichtet, welches Gäste, Freunde und alle die sich in Reichweite befinden einfach nutzen können. Anschließend wurden diese einzelnen Zugangspunkte (Freifunkknoten) durch ein weiteres WLAN, das sog. Mesh untereinander verbunden und das Projekt „Freifunk“ war geboren. Deutschlandweit wurden solche freien Netzwerke aufgebaut, die von Bürgern für Bürger gemacht sind, die jede/r kostenlos benutzen darf und jede/r mitmachen kann, der von seinem Internetzugang zuhause (oder auf der Arbeit) einen Teil der Allgemeinheit zur Verfügung stellen möchte.
Ganz bestimmt haben Sie in Hennef schon Freifunk entdeckt, beim Einkaufen, im Restaurant, auf der Parkbank oder der Bushaltestelle. Nein? Dann schalten Sie mal Ihr Smartphone ein und suchen Sie nach verfügbaren Netzwerken in Ihrer Umgebung. „Freifunk-Hennef sollte gefunden werden, wenn ein Netzwerk in der Nähe sendet. Im Bürgerbüro der Stadt ist Freifunk verfügbar, am Bahnhof und vielen anderen öffentlichen Stellen. Alle Zugangspunkte sind auf einer Karte zu finden. Aber nicht nur im Hauptort, sondern auch in den Dörfern gibt es bereits einige aktive FreifunkerInnen, die ehrenamtlich am Projekt mitmachen und die Idee und die Verbreitung ehrenamtlich voranbringen. Stoßdorf, Dambroich, Bödingen, Stadt Blankenberg und Lückert machen mit, um nur mal einige der 100 Dörfer von Hennef zu erwähnen.
Bereits seit fast zwei Jahren haben wir auch hier oben in Happerschoß zwei Stellen, an welchen Freifunk empfangbar ist. Am Sportplatz beim SSV wurden zwei Freifunk-Knoten errichtet, außerdem im Pfarrhaus, um dort den Bewohnern einfach und kostenfrei einen Kontakt in die Heimat und zu Angehörigen zu ermöglichen.
In den letzten Monaten und Wochen wurde das ganze Thema nochmals sehr aktiv vorangetrieben und neue Standorte zur Erweiterung des Freifunknetzes konnten gewonnen werden. Ein Knoten ist im Bödinger Garten verfügbar, ein weiterer wurde ganz aktuell im Gutsgarten eingerichtet. Auch unsere lokale Gastronomie macht mit – im Bistro & Cafe „Zur Linde“ ist seit Oktober Freifunk nutzbar. Im Seligenthaler Weg und am Talsperrenweg wurden in den letzten Wochen zwei weitere Freifunk-Knoten in Betrieb genommen.
Ein weiteres Projekt, welches gerade erarbeitet wird, ist Freifunk an unseren Pützemichplatz zu bringen. Langfristig kann man sich ebenso ein Freifunk-Netz im DORV Konzept vorstellen, welches vielleicht in Zukunft hier oben als Nahversorgungszentrum realisiert werden soll. Auch auf unserem Dorf-Markt steht meist ein Freifunk-Router, um Gästen und Händlern Internet kostenlos anzubieten.
Wenn dieser Artikel heute Ihr Interesse geweckt haben, so sprechen Sie uns doch einfach mal an. Auf der Internetseite freifunk-hennef.de können Sie sich detailliert informieren und auf der Karte sehen, welche Knoten es bereits gibt bzw. welche online sind Die Freifunk Community Rhein-Sieg ist eine von vielen ehrenamtlichen Freifunk Communities in Deutschland.